Ein wichtiger Aspekt von ALFRIED ist die Smart-City-Leitstelle. In dieser werden verschiedene projektrelevante Daten, nach ihrer Integration in die Digitale Plattform, ausgewertet, analysiert und visualisiert. Die Ergebnisse fließen zur Erhöhung der Sicherheit und Nachhaltigkeit durch Emissionsreduktion in die Weiterentwicklung des umfassenden Mobilitätssystem am Testfeld Friedrichshafen ein.

Im Rahmen von ALFRIED werden sukzessive unterschiedliche Datenquellen eingebunden, die bisher zur Analyse komplexer Situationen wie z.B. von Hochwasser bedrohte Gebiete (Gefälle), dadurch überflutete Hauptverkehrswege und Kanalabwasserkapazität, nicht digital abgebildet sind. Zusätzlich gilt es höchste Sicherheitsstandards, auch im Bereich Cyber-Security zu gewährleisten.           
Ziel ist die Entwicklung einer zukunftsfähigen integrierten Leitstelle, die mittelfristig über die Funktionen für den Einsatz und das Monitoring im Verkehrsbereich (analog einer Verkehrsleitstelle) hinausgeht und die im Rahmen des Projektes erforschten Anwendungsbereiche der Logistik gleichermaßen berücksichtigt, wie Smart-City-Anwendungen und weitere künftige Einsatzfelder.
Daher wird die Smart-City-Leitstelle in ALFRIED von Anfang an konzeptionell zukunftsfähig geplant. Infrastrukturkomponenten werden dabei gekapselt, um so den modularen Aufbau und Ausbau für die zukünftigen technologischen Entwicklungen zu gewährleisten. Die Validierung der Ergebnisse erfolgt im Testfeld Friedrichshafen unter besonderer Berücksichtigung des innerstädtischen Warentransportes im Realverkehr.

Bei der Smart City Leitstelle handelt es sich um einen Demonstrator, der explizit für die Erforschung und Erprobung in diversen ALFRIED-Einsatzgebieten konzipiert und gebaut wird. So soll die Leitstelle den Realbetrieb so simulieren, dass verschiedene Konzepte entwickelt, erprobt und getestet werden können.

Die ALFRIED-Leitstelle hat ihre Heimat im Regionalen Innovations- und Technologietransferzentrum (RITZ). Sie ist zu den üblichen Geschäftszeiten öffentlich zugänglich und leistet so einen signifikanten Beitrag zur Öffentlichkeitsarbeit und zur Sensibilisierung der Bevölkerung. Diese öffentliche Zugänglichkeit mit Interaktionsmöglichkeiten stellt einen erheblichen Mehrwert gegenüber Leitstellen im Realbetrieb dar.

Die Smart-City-Leitstelle verfolgt folgende Ziele:

  1. Die Leitstelle ist direkt abgestimmt auf das Mobilitätskonzept, erweiterbar und anschlussfähig an bestehende Leitstellen.
  2. Die Leitstelle unterliegt im Rahmen des Projektes keinen sicherheitskritischen Bedenken. Es werden Realdaten für die Simulation heranzogen, die nicht in den Realbetrieb einfließen. Die Modellierung findet daher nur prototypisch statt, nicht jedoch mit Blick auf eine echte Gefahrensituation und eines realen Katastrophenmanagements. So ist die Leitstelle öffentlich zugänglich.
  3. Darüber hinaus erlaubt die Leitstelle als Demonstrator Simulationen und Tests für den Realverkehr die so im Idealfall nicht zutreffen sollten (aber ggf. könnten), wie etwa mehrere Kollisionen entlang der Strecke gleichzeitig, zwei Großevents am gleichen Tag, Hochwasser, etc. Dies alles auf Basis realer (Echtzeit-)Daten aber in der sicheren Demonstrationsumgebung eines Prototyps.

Für das Gesamtvorhaben bemerkenswert, ist die Zusammenarbeit am ALFRIED-Demonstrator, in dem sämtliche Arbeiten der unterschiedlichen Partner und Arbeitspakete einfließen und in dem das komplexe Mobilitätssystem erstmalig prototypisch in seiner Gesamtheit entsteht. Offene Schnittstellen, sowohl technisch wie auch in der Zusammenarbeit, spielen dabei eine wichtige Rolle. Dies ermöglicht auch eine Offenheit gegenüber Externen zur Erhöhung der Anschlussfähigkeit von Forschungsergebnissen.

Smart City Leitstelle mit Team ALFRIED am IWT