ALFRIED arbeitet seit Januar 2021 an Lösungen für das komplexe Mobilitätssystem der Stadt Friedrichshafen. Das Konsortium aus 11 Projektpartnern und der Stadt Friedrichshafen als assoziierter Partner hatten am 29.09.2022, zur Vorstellung des Projektes eingeladen. Im RITZ Regionales Innovations- und Technologietransfer Zentrum trafen sich interessierte Bürgerinnen und Bürger, sowie Vertreterinnen und Vertreter regionaler Organisationen. 

Begrüßt wurden die Gäste von Celina Herbers, Konsortialführerin und Projektleiterin seitens der IWT Wirtschaft und Technik GmbH. „Erste Teilergebnisse eines so spannenden und interessanten Projekts vorstellen zu können, ist immer aufregend. Wir präsentieren unsere Entwicklungen und Forschungen zum ersten Mal und sind natürlich gespannt, wie die Teilnehmenden reagieren“, so Herbers zu Beginn.  

Grußworte sprach Dieter Stauber, Bürgermeister der Stadt Friedrichshafen und Marian Duram, Geschäftsführer des Regionalen Innovations- und Technologietransfer Zentrums RITZ.  Auch Dr. Andreas Paulus vom Projektträger Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt ließ es sich nicht nehmen, persönlich teilzunehmen, um den Projektfortschritt zu erleben. Das Projekt ALFRIED ist schließlich eines von zwölf Projekten, das aus über 60 eingereichten Projekten ausgewählt wurde.  

Im Anschluss wurde die Smart City Leitstelle durch Dr. Andreas Paulus, Bürgermeister Dieter Stauber und Celina Herbers feierlich eröffnet. Ein wichtiger Moment, denn ab sofort kann die Smart City Leitstelle von Interessierten Bürgerinnen und Bürgern besucht werden um mehr über das Projekt ALFRIED, die Leitstelle, sowie das automatisierte und vernetzte Fahren, etwa in der Logistik, zu erfahren.

So stellten die verschiedenen Projektpartner im Rahmen einer Funktionsdemonstration die Leitstelle näher vor. Herr Dr. Enno Littmann von der IHSE GmbH, beschrieb dabei die Funktionsweise der Leitstelle und des Cyber Security Konzepts. Herr Marcel Ruff, von der Netwake GmbH, stellte die digitale Plattform vor und zeigte wie die gesammelten Daten zusammenfließen und ausgewertet werden. Frau Larissa Graf, Projektmitarbeiterin der IWT Wirtschaft und Technik GmbH, beschrieb dazu den Demonstrationsaufbau. 

Parallel dazu wurden auch die Mini-Trucks der DHBW Ravensburg am Standort Friedrichshafen präsentiert. Prof. Dr. Wilhelm Ruckdeschel zeigte an den Modellen im Maßstab 1:8 wie der Warenverkehr in Zukunft flüssiger und mit möglichst wenig CO2-Belastung durch Friedrichshafen fahren könnte. 

Details folgten dazu in einem Fachvortrag zum Thema Waren- und Lieferverkehr von Herrn Markus Messmer und Frau Nehalben Ranabhatt, bei dem die Themen der Routenoptimierung und Störprädiktion in einer Simulation vorgestellt wurden, flankiert von einem Einblick über die Gesamtsituation in Friedrichshafen durch Frau Graf. Ein wichtiger Part, denn schließlich handelt es sich hierbei um einen zentralen Anwendungsfall des gesamten Projektes.  

Herr Dr. Walter Naumann von der ETO GRUPPE TECHNOLOGIES GmbH und Herr Dr. Daniel Martini von der IMST GmbH präsentierten zudem den Forschungsfortschritt im Bereich des intelligenten Leitpfostens, sowie die Kommunikationseinheit zwischen Leitpfosten, V2X und der digitalen Plattform. Die im Leitpfosten verbauten Sensoren sollen zukünftig das Verkehrsgeschehen flächendeckend erfassen (Wetter, Fahrbahnzustand, Fahrzeuggeschwindigkeit u.v.m) und über die Systemarchitektur von ALFRIED sowohl an die digitale Plattform als auch an die Fahrzeuge weiterleiten. Dadurch sollen dann automatisierte und vernetzte Fahrzeuge in schwierigen Situationen unterstützt werden. Darüber hinaus wird über die Leitstelle eine Warnung ausgegeben, die den Verkehr entzerren oder Auffahren auf Stauenden vermeiden soll. 

Die Teilnehmenden hatten die Möglichkeit sich mit den Unternehmen und deren Teilvorhaben persönlich auseinander zu setzen und gezielt Fragen zu den einzelnen Fortschritten zu stellen. So präsentierte unter anderem Herr Radke von der Voltra Solutions GmbH die neue Radarsensorik zur Verkehrsklassifizierung und Herr Lennart Asbach mit seinem Team vom Institut für Verkehrssystemtechnik des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt e.V. eine V2X Onboard Kommunikationseinheit, die in Echtzeit mit Road Side Units und Lichtsignalanlagen kommuniziert.  

Die abschließende Podiumsdiskussion mit Dr. Gerhard Gumpoltsberger, von der ZF Friedrichshafen AG und Celina Herbers von der IWT Wirtschaft und Technik GmbH, gab einen Ausblick auf die möglichen Wirkungsfelder des Testfeldes Friedrichshafen. So zum Beispiel über die Innovationskraft für die Region und die Erprobung und Entwicklung neuer Technologien. Sie diskutierten mit Unternehmen im Bereich der Entwicklung intelligenter Verkehrsinfrastrukturen zu den Chancen von Testfeldern und Zukunftsthemen. 

Eine gelungene Veranstaltung, die viel Potenzial zeigte, sowie die Motivation aller teilnehmenden Unternehmen zur Entwicklung einer fortschrittlichen und zukunftweisenden Smart City. 

Verbundkoordinator ist das Institut für Wirtschaft und Technik GmbH (IWT) am Fallenbrunnen. Ansprechpartner zum Projekt ALFRIED ist Celina Herbers, herbers@iwt-bodensee.de. www.alfried.net