24.06.2021
Die IMST GmbH ist seit fast 25 Jahren ein Kompetenzzentrum und professionelles Entwicklungshaus für Hochfrequenzschaltungen, Funkmodule und Kommunikationssysteme. Wir haben mit Dr. Daniel Martini über die anfallenden Aufgaben in den unterschiedlichen Arbeitspaketen des Projekts gesprochen.

Die IMST GmbH ist seit fast 25 Jahren ein Kompetenzzentrum und professionelles Entwicklungshaus für Hochfrequenzschaltungen, Funkmodule und Kommunikationssysteme. Wie genau sieht die Arbeit der IMST GmbH aus und gibt es spezielle Schwerpunkte in den verschiedenen Aufgaben?

Die IMST GmbH agiert seit ihrer Gründung als Kompetenzzentrum für Funktechnologien. Die Technologieentwicklung steht dabei im Vordergrund. Besonders dort, wo Anforderungen abseits der standardisierten Funktechnologien erwünscht und gefordert sind, sehen wir unsere Stärken.

Die Kompetenz der IMST GmbH erstreckt sich dabei auf die Bereiche Antennenentwicklung, Schaltungsdesign für die Hochfrequenztechnik sowie die digitale Signalverarbeitung und Softwareentwicklung. Dass wir all dies aus einer Hand anbieten können, zeichnet uns aus und macht uns stolz.

Welche Motivation hat Sie angetrieben, Teil des ALFRIED-Projektes zu werden und welche Ziele verfolgen Sie dabei?

Im Themenfeld V2X sind wir schon lange aktiv. Vor einigen Jahren haben wir bereits erfolgreich Prototypen für die Automobilindustrie entwickelt. Daher war die Auseinandersetzung mit dem Thema Infrastruktur eine logische Fortführung unserer Aktivitäten in diesem Bereich. Neben dem Aufbau von Know-How verfolgen wir in ALFRIED die Weiterentwicklung von Kommunikationsprotokollen für Nahbereichsfunksysteme.

Copyright: Moritz Klingenstein – AdobeStock – für IMST GmbH

Sie sind mit Ihrem Team an vielen Arbeitspaketen innerhalb der vier Hauptarbeitspakete beteiligt. Welche Aufgaben fallen hier speziell für die Firma IMST GmbH an?

Wir beteiligen uns primär an der Entwicklung der „intelligenten Leipfosten“, die mit zahlreicher Sensorik ausgestattet sind, um das Verkehrsgeschehen zu überwachen und Umweltdaten zu sammeln. Die einzelnen Leitpfosten sollen dabei kabellos untereinander bzw. mit einem Gateway Daten austauschen. In der Auslegung und der Realisierung des gesamten Kommunikationssystems besteht unsere Hauptaufgabe.

Unsere Arbeiten erstrecken sich dabei von der Auslegung und Konzeptionierung der Funktechnologie bis zur prototypischen Umsetzung. Wir werden spezielle Protokollfunktionen für die Anforderungen im Projekt ALFRIED entwickeln und implementieren. Im Testfeld Friedrichhafen ist dann eine Demonstration im Real-Verkehr geplant.

Welche Herausforderungen ergeben sich für Sie und Ihr Team aus diesem Projekt und gibt es dazu schon mögliche Herangehensweisen?

Die Herausforderung liegt darin, eine bestehende Funktechnologie anzupassen und neuartige Verfahren speziell fürs Routing zu implementieren. Das Routing bestimmt dabei den optimalen Kommunikationsweg zwischen Leitpfosten und Gateway. Da die Leitpfosten energieautark arbeiten sollen, muss auch das Kommunikationsprotokoll stromsparend und energieeffizient agieren. Weiterhin muss das System robust und selbstorganisierend ausgelegt werden, damit die Pfosten mit einem minimalen Konfigurationsaufwand installiert und gewechselt werden können.

Welche Potentiale/ Chancen sehen Sie im Rahmen von ALFRIED und darüberhinausgehend?

Die Idee mit Sensorik direkt an der Straße oder Kreuzung Verkehrs- sowie Umweltdaten zu sammeln bietet vielfältige Möglichkeiten für die Verkehrsmanagement und hochautomatisiertes Fahren. Die Herausforderung besteht darin diese Daten auszuwerten und Dienste sowie Lösungen zu entwickeln, die Nachhaltig zu einem umwelt- und klimafreundlicheren Mobilitätskonzept beitragen. Das Projekt ALFRIED bietet hier eine gute Chance dieser Herausforderung zu begegnen.

Vielen Dank Herr Dr. Martini für das Interview und den Einblick in Ihre Arbeit im Projekt ALFRIED.

Copyright: Tadej – AdobeStock

Deutschland braucht neue Ideen und Innovationen um zukunftssicher agieren zu können. Daher freuen wir uns im Projekt ALFRIED einen kleinen Beitrag dazu leisten zu können.

Dr. Daniel Martini, Projektleiter ALFRIED, IMST GmbH